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Mantel oder nicht Mantel? Das ist hier die Frage...

Mantel oder nicht Mantel? Das ist hier die Frage….

21.30 Uhr. Die letzte Runde des Tages steht an. Ich krieche unter meiner warmen Sofadecke hervor. Rufe den Hund, der gerade noch gemütlich in seinem Körbchen vor der Heizung liegt. Ein Auge tut sich auf. Als Lincoln (Magyar Vizsla) merkt, dass wir noch einmal raus wollen springt er doch noch auf. Draußen ist es kalt. -3°C. Leichter Wind. Nässe. Wie fast immer in Hamburg. Ich ziehe mir meine Mütze, einen dicken Schal, warme Schuhe und meine dicke Winterjacke an. Lincoln bekommt sein Leuchti, Leine und einen Wintermantel.




Doch viele andere Hunde bekommen keinen Mantel an. Sie bekommen nur Leine und Leuchti.

Aufgrund der aktuellen Wetterlage stellt sich erneut die Frage: „Brauchen Hunde einen Mantel?“

Diese Frage spaltet die Hundebesitzer der Nation. Angebote gibt es auf jeden Fall in Hülle und Fülle. Vom dicken Wintermantel mit Fellkragen und Beinen dran, über den Strickpulli sowie einfach praktischer Kleidung bis hin zum Loop ist alles dabei. Wer die Wahl hat, hat die Qual. Denn die Geschmäcker sind verschieden.

Wer braucht einen Mantel?

Unsere Hunde sind verschieden. Fest steht aber, dass unsere Haushunde heute anderen Temperaturschwankungen ausgesetzt sind als ihr Vorfahre, der Wolf. Drinnen 21°C, draußen nasse 0°C. Da haben es Hunde mit kurzem Fell und ohne Unterwolle z.B. Magyar Vizsla, Dalmatiner, American Staffordshire Terrier oder auch Dobermann, schon schwer. Ebenso geht es kleinen Hunden, die mit wenig Fell dicht am Boden sind. Sie alle neigen deutlich schneller dazu zu frieren.

Nun gibt es auch viele Hunderassen mit langem, robusten, extra gekräuseltem Deckhaar und Unterfell, denen es nicht so ergeht. Sie sind gut gerüstet für die dunkle Jahreszeit und mögen die Kälte. Sicherlich benötigt so ein Hund keinen Mantel.

Auch benötigt ein Hund, wenn er gesund ist und in seinem besten Alter, egal ob mit viel Fell oder weniger, bei Spaziergängen mit viel Bewegung keinen Mantel.

Hunde mit Erkrankungen

Aus physiotherapeutischer Sicht verhält es sich bei Hunden, egal ob langes oder kurzes Fell, mit Erkrankungen im Bewegungsapparat (z.B. Arthrose oder Spondylose) und auch anderen Erkrankungen, allerdings anders. Diese Krankheiten bringen eine erhöhte Schmerzempfindlichkeit, ein Unwohlsein und Gelenksteifigkeit, vor allem bei kaltem, feuchtem Wetter, mit. Kälte oder auch Wärme können durch Feuchtigkeit immer tiefer in die Muskulatur und Knochen dringen.

Bei alten Hunden kommt noch dazu, dass der Körper eben aufgrund dieses Alters Wärme schlechter speichern kann und auch weniger produziert wird. Das liegt unter anderem an einem um bis zu 40% reduzierterem Stoffwechsel, der Abnahme der Talgproduktion oder auch geringerer Muskelmasse. Aber Erkrankungen oder Alter sieht man nicht immer allen Hunden auf den 1. Blick an.

Ebenso macht ein Mantel auch bei Fellnasen Sinn, die aktiv im Hundesport laufen. Diese sollten den Mantel in den Pausen tragen oder auch nach dem Training damit die Muskulatur nicht auskühlen kann. Somit kann das Verletzungsrisiko verringert werden.

Die Entscheidung für oder gegen einen Hundemantel sollte individuell von deinem Hund abhängig sein. Fest steht aber, dass ein Mantel nicht immer als lächerlich und überflüssig abgetan werden sollte, denn es gibt auch Hunde, die davon sichtlich profitieren.

Oder gehen alle Menschen im Winter im T-Shirt raus?

Herzlichst eure Marie

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